Apple lehnte jahrelang die Idee von Touchscreens auf Macs ab, wobei Steve Jobs bekanntermaßen argumentierte, dass die vertikale Touch-Interaktion ergonomisch schlecht sei. Diese Position prägte das MacBook-Design mehr als ein Jahrzehnt lang und bestärkte Apples Strategie, Mac und iPad getrennt zu halten, damit Verbraucher beide Geräte kaufen würden. Da sich die Nachfrage jedoch verändert und Windows-Laptops Touchscreens zum Standard machen, bereitet sich Apple auf eine Kehrtwende vor.
EntsprechendApple hat Ende 2022 intern beschlossen, dem Mac Touchscreens hinzuzufügen. Der Plan ist mit der nächsten großen Neugestaltung des MacBook Pro verbunden, das über OLED-Panels verfügen wird. Lieferengpässe haben den Zeitplan von 2025 auf Ende 2026 oder Anfang 2027 verschoben. Diese Woche wiederholte der Analyst Ming-Chi Kuo diesen Bericht und bestätigte, dass Apples High-End-MacBook Pro der erste Mac sein wird, der über Touch-Funktion verfügt.
Die Änderung spiegelt eine breitere Konvergenz der Produktlinien von Apple wider. iPads und Macs verfügen bereits über dieselben Apps, ähnliche, von der Designsprache Liquid Glass geprägte Schnittstellen und gemeinsame Eingabemethoden wie Trackpads und Stiftunterstützung. Durch das Hinzufügen von Touch zum MacBook Pro wird die Lücke noch weiter verringert, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass Apple die beiden Kategorien zusammenführen wird. Das iPad bleibt ein Hybridgerät mit Flexibilität und Akkueffizienz, während der Mac weiterhin führend in Bezug auf Leistung und traditionelle Produktivitätsabläufe sein wird.
Auch die Touch-Unterstützung entspricht den Erwartungen der Verbraucher. Fast jedes Premium-Windows-Laptop verfügt mittlerweile über einen Touchscreen, und jüngere Käufer betrachten ihn als Standardfunktion. Der lange Widerstand von Apple weicht den Realitäten des Marktes, insbesondere da die Mac-Verkäufe aufgrund von Apple-Silizium- und macOS-Verbesserungen in die Höhe geschossen sind, während die iPad-Verkäufe trotz umfangreicher Hardware-Überarbeitungen zurückgegangen sind.
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Wenn sich Touch auf dem MacBook Pro als erfolgreich erweist, wird es im Laufe der Zeit wahrscheinlich auf andere Mac-Modelle ausgeweitet. Das könnte bedeuten, dass zukünftige MacBook Air- und sogar iMac-Redesigns die Touch-Eingabe übernehmen und so die einst scharfe Kluft zwischen den beiden Computerplattformen von Apple weiter beseitigen.
Apple gibt vielleicht nie öffentlich zu, dass es die Richtung geändert hat, aber der Schritt signalisiert einen pragmatischen Wandel. Anstatt an der Philosophie von Steve Jobs festzuhalten, passt sich das Unternehmen den heutigen Anforderungen des Marktes an. Für Mac-Benutzer könnte das kommende OLED MacBook Pro mit Touchscreen die bedeutendste Änderung der Produktlinie seit Jahren darstellen.
