Apple könnte eine eigene Suchmaschine entwickeln und damit die Dominanz von Google herausfordern

Apple ist seit langem von Google abhängig, was die Standardsuchmaschine auf seinen Geräten betrifft. Jüngste Berichte deuten jedoch darauf hin, dass Apple möglicherweise über einen dramatischen Wandel nachdenkt, mit dem Ziel, eine eigene Suchmaschine zu entwickeln. Der Schritt könnte erhebliche Auswirkungen sowohl auf die Technologiebranche als auch auf die Alltagserfahrung der Apple-Benutzer haben.

Gerüchten zufolge arbeitet Apple an einer Suchmaschine mit dem Codenamen „Pegasus“ für sein Ökosystem

Seit über einem Jahrzehnt hat Google die begehrte Position als Standardsuchmaschine des iPhones inne. Diese Partnerschaft hat nicht nur den Benutzerkomfort gewährleistet, sondern war für Apple auch äußerst lukrativ. Berichten zufolge zahlt Google dem Technologieriesen jährlich zwischen 8 und 12 Milliarden US-Dollar für dieses Privileg. Dennoch steht diese Partnerschaft auf dem Prüfstand, da US-Regierungsbehörden Google vorwerfen, ein Monopol bei Online-Suchen und Anzeigenverkäufen aufrechtzuerhalten.

In der neuesten Ausgabe seines „Power On“, Newsletters für Bloomberg, Mark Gurmandie faszinierende Möglichkeit, dass Apple eine eigene Suchmaschine startet. Während er anerkennt, dass diese Idee möglicherweise ein „Weitwurf“ ist, weist Gurman darauf hin, dass Apple bereits bedeutende Schritte in Richtung dieses Unterfangens unternommen hat. Apple hat Suchmaschinen in verschiedene Dienste wie den App Store, Maps, Apple TV und News integriert und bietet so einen Eindruck davon, wie eine integrierte Apple-Suchmaschine aussehen könnte.

Ein entscheidendes Element dieses möglichen Schritts ist die Entwicklung einer Suchmaschine der nächsten Generation mit dem Codenamen „Pegasus“. Diese hochmoderne Technologie unter der Leitung von John Giannandrea, Apples Senior Vice President für maschinelles Lernen und KI, konzentriert sich auf die Bereitstellung genauerer Suchergebnisse. Es ist bereits in einige Apps integriert und könnte möglicherweise den Weg in den App Store finden, wodurch die Suchfunktionen von Apple weiter gestärkt werden.

Während die Idee, dass Apple eine eigene Suchmaschine entwickelt, spannend ist, bleibt es ungewiss, ob sie umgesetzt wird. Eddy Cue, ein Apple-Manager, hat zuvor zum Ausdruck gebracht, dass Apple keine Notwendigkeit sieht, seine Suchmaschine auszubauen, und lehnte sogar eine Gelegenheit ab, Bing im Jahr 2020 zu übernehmen.

Spotlight und die laufende Kartellrechtsklage

Apple hat außerdem seine bestehende Suchfunktion Spotlight verfeinert, die iOS-Benutzern hilft, Inhalte auf ihren Geräten zu finden. Während sich Spotlight zunächst auf Ergebnisse von Bing oder Google stützte, hat Apple Schritte unternommen, um es autonomer zu machen.

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Interessanterweise finden diese Suchmaschinenspekulationen inmitten eines laufenden Kartellrechtsstreits gegen Google statt, bei dem Apple als Kronzeuge auftritt. Das US-Justizministerium untersucht den milliardenschweren Deal von Google mit Apple, der das Unternehmen als Standardsuchmaschine auf iPhones bestimmt, und behauptet dabei Monopolpraktiken bei der Online-Suche und beim Anzeigenverkauf.

Während der Aussage in dieser Klage enthüllte John Giannandrea eine faszinierende Funktion in iOS 17 – die Möglichkeit für Benutzer, ihre Standardsuchmaschine im privaten Browsermodus zu ändern. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Apple aktiv nach Möglichkeiten sucht, den Benutzern mehr Auswahl und Kontrolle über ihr Sucherlebnis zu bieten.